Die reine Dunkle Biene Apis mellifera mellifera

Die reine Dunkle Biene

Apis mellifera mellifera

Reinerhaltungszucht

Wer sich mit der Dunklen Europäischen Honigbiene und ihrer Erhaltung ernsthaft befasst, wird stets bemüht sein, diese Biene rein zu beziehen und in „Reinheit“ weiter zu züchten. Über Jahrmillionen hat sich diese Unterart der Honigbienen im fuckingvideos.ccrauhen Klima Nord- und Mitteleuropas entwickelt, ohne jegliche genetischen Einflüsse anderer Unterarten. Dies trifft natürlich auch für andere Unterarten wie die Carnica oder Ligustica zu. Die Natur kennt diesbezüglich keine „Kreuzungszucht“, kein Multikulti, denn dies würde die Vermischung und somit Zerstörung der ursprünglichen Bienenunterarten bedeuten. Von daher sind auch „künstlich erschaffene“ Rassen wie zum Beispiel die Buckfast-Biene oder die Elgon-Biene, entstanden aus der Kombination vieler verschiedener regionaler Populationen, widernatürlich. Sie sind das Ergebnis von Menschenhand, wie es in der Natur niemals vorkommen würde.

Von daher kann es nur richtig und bio-logisch sein, die Dunkle Biene in ihrer reinen Form zu erhalten. Voraussetzung hierfür ist, dass wir wissen, was genau eine „reine“ Dunkle Biene ist, wie man sie erkennt und wo sie heute noch vorkommt. Alte Funde von toten Bienen aus der Wikingerzeit haben uns gezeigt, wie die Dunkle Biene aussieht, welche Körpermaße, Flügelgeäder und welche DNA-Sequenz sie besitzt. Es wird noch einiges an Arbeit erforderlich sein, diese Messtechniken, insbesondere die DNA-Analyse, zu verfeiern, um festzustellen, welche heute noch vorhandenen Mellifera-Populationen wirklich unvermischt sind, bzw. wie hoch der Vermischungsgrad ist.

Mit „Reinzucht“ meinen wir hier nicht die enge Linien-Inzucht, der sich insbesondere die Carnica-Züchter bedient haben mit allen negativen Folgen (Inzuchtdepressionen, mangelnde Robustheit etc.), sondern die überaus wichtige Reinerhaltungszucht, die zum Ziel hat, die Unterarten rein zu erhalten, auch zu verbessern (z. B. Selektion auf Sanftmut), und zu vermehren.

Kaum einer von uns hat bisher je eine reine Dunkle Biene zu Gesicht bekommen, von daher wollen wir hier kurz aufzeigen, wie die Mellifera uns äußerlich erscheint. Jeder Kenner der Nordbiene wird allerdings schon auf Anhieb erkennen können, ob es sich um ein reines Mellifera-Volk handelt oder nicht. Hier in Stichworten kurz die äußere Beschreibung:

  • Der Eindruck des Volkes auf den ersten Blick: schwarze Bienen mit einen seidenartigen Glanz
  • Die Einzelbiene wirkt groß, gedrungen, etwas plump, es ist keine schlanke Biene
  • Filzbinden sind kaum zu erkennen, es glänzt der pechschwarze Hinterleib
  • Der Cubitalindex ist immer unter 2.0, im Schnitt liegt er bei 1.7
  • Die Diskoidalverschiebung im Flügelgeäder ist immer negativ
  • Der Hantelindex ist immer bei unter 0,94

Sind diese beschriebenen Eigenschaften schon erfüllt, können wir recht sicher sein, dass wir reine Dunkle Bienen vor uns haben. Den genauesten Aufschluss hierüber bringen dann aber Untersuchungen der Enzyme dieser Bienen, der DNA und der mitochondrialen DNA.

Ist auch nur eine der o. g. Eigenschaften nicht erfüllt, haben die Bienen also beispielsweise deutliche graue Filzbinden, so können wir absolut sicher sein, keine reine Dunklen Bienen zu besitzen. Deutliche Filzbinden oder auch gelbe Ringe kommen im genetischen Spektrum der Mellifera nicht vor.

Auch bestimmte Eigenschaften zeichnen alle Dunkle Bienen aus, von den Pyrenäen bis zum Ural:

  • Auffallend und allen gemeinsam ist die ausgeprägte Wabenflüchtigkeit der Bienen
  • Deutlich ist eine ausgeprägte Langlebigkeit der Einzelbienen zu erkennen
  • Der Pollensammeltrieb ist besonders stark ausgeprägt
  • Gern wird das Flugloch stark mit Kittharz (Propolis) zugekittet
  • Die Flugkraft ist so stark wie bei keinen anderen Bienen
  • Die Fluglochwache ist bei der Dunklen Biene besonders gut „ausgebildet“
  • Dunkle Bienen beginnen im Frühjahr später mit der Brut und beenden im Herbst früher das Brutgeschäft
  • Auch kleinste Volkseinheiten vermögen den Winter und das Frühjahr zu überstehen
  • auffallend ist eine etwas höhere Neigung zur (unschädlichen) Kalkbrut

Ein immer wieder erörtertes Thema ist die angebliche „Stechlust“ der Dunklen Biene. Hierzu können wir sagen, dass wir noch keine aggressiven reinen Dunklen Bienen erlebt haben, im Gegenteil: die bisher von Nordbiene.de getesteten Herkünfte (Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland) sind lammfromm. Sicher hat eine bestimmte Zuchtauslese hier auch einiges positive beigetragen. Zur Sanftmut der Dunklen Biene möchten wir auf unsere Videos in unserer Mediathek verweisen.