Flügeluntersuchung Dunkle Biene „Glashütte“

Flügeluntersuchung: Dunkle Biene aus Glashütte, Vorpommern, Deutschland

Probennummer: BL 2/14fuckingvideos.cc

Zur Untersuchung kamen kürzlich zwei Bienenproben, die in einem gemeinsamen Messvorgang geprüft wurden: 

1. Eine Bienenprobe (Flügel Nr. 17 bis 27) der schwedischen Dunklen Biene: Bei der Wirtschafts-Königin handelt es sich um eine Nachzucht aus dem Jahre 2013, die laut Zuchtkarte auf der Belegstelle Glashütte bei Eggesin in Vorpommern begattet wurden. Die Mutter der Königin war die Königin IA 11 008 und somit eine original schwedische Königin (IA= Ingvar Arvidsson). Als Drohnenvölker der Belegstelle Glashütte dienten hier laut Zuchtkarte Töchter der beiden Mütter AR 11 121 und BK 11 001. Die Königin war laut Zuchtkarte seit dem 12.06.2013 in Eilage.

Die Ergebnisse stellen sich im einzelnen wie folgt dar:

Discoidalverschiebung und Cubitalindex: 64% aller Flügel im Mellifera-Bereich

Discoidalverschiebung und Hantelindex: 64% aller Flügel im Mellifera-Bereich

Hantelindex und Cubitalindex: 55% aller Flügel im Mellifera-Bereich.

Diskussion:

Unter Gesamtbetrachtung der Einzelwerte zeigt sich, dass 55% aller Flügel im Mellifera-Bereich liegen. Die Königin wurde damit nur zu 55% rein begattet. Alle die Flügel, die nicht im Mellifera-Standard liegen, überschreiten diesen jedoch recht geringfügig. Nur ein einziger Flügel liegt deutlich außerhalb der zulässigen Discoidalverschiebung; und nur 4 Flügel liegen knapp oberhalb eines Cubitalindex von 2.0. Beim Hantelindex gibt es mehr deutliche Ausreißer nach oben. Die Königin, die einer original schwedischen Königin entstammte, selber also rein ist, wurde zu 55% mit reinen Dunklen Drohnen begattet. Die anderen 45% waren Fremddrohnen. Da die Abweichungen sich in Grenzen hielten, ist davon auszugehen, dass die meisten Fremddrohnen ein deutliches Mellifera-Genom in sich trugen. Möglicherweise waren es Fremddrohnen, die von Völkern jenseits der nur ca. 2 km entfernten Grenze stammen: in Polen ist bei den dortigen „Landbienen“ der Mellifera-Anteil noch deutlich höher als in Deutschland.

Optisch zeigen die untersuchten Bienen deutlichen Mellifera-Charakter: Farbzeichen waren bei keiner einzigen Biene vorhanden, das Überhaar schien lang und bräunlich, die Filzbinden schmal und schütter.

Die Dunkle Biene war somit in dieser wie auch der folgenden Probe gut zu erkennen:

2. Der andere Teil der Probe (Flügel Nr. 1 bis 16) analysiert die Ergebnisse der Arbeiterinnen der F1-Tochter der vorigen (untersuchten) Königin. Das es sich um eine standbegattete Königin handelt, ist es nicht verwunderlich, dass kein einziger Flügel im Mellifera-Bereich liegt.