Ursprüngliche Verbreitung der Dunklen Biene

Ursprüngliche Verbreitung der Dunklen Biene

Die einzige in Mitteleuropa heimische Honigbiene

Apis mellifera mellifera, die alte schwarze Biene Germaniens und Slawiens

Während der letzten Eiszeit konnte sich die Dunkle Biene über Jahrhunderttausende hinweg inselartig an der Küste des Mittelmeeres erhalten. Hier an der Südküste des heutigen Frankreichs war es milde genug für das Gedeihen von Laubwäldern. Der Rest Europas bestand aus einer eisigen Tundra und war teilweise von einem mächtigen Eispanzer bedeckt. Erst vor ca. 10.000 Jahren, mit der allgemeinen Erderwärmung, kehrten das Leben, der Wald und mit ihr die Honigbiene allmählich wieder nach Europa zurück.

Die Dunkle Biene benötigte hohle Bäume als Behausung. Vorzugsweise alte Eichen, Buchen, Linden und Ahornbäume dienten ihr als Schutz. Und ihre Nahrung in Form von Nektar, Honigtau und Pollen sammelte sie von den Sträuchern und Bäumen, die sich im Zuge der Klimaerwärmung in Europa nördlich der Alpen wieder ausbreiten konnten: die schon erwähnten Eichen und Linden, desweiteren die Himbeere, die Heide, die Weidenarten, der Faulbaum, der Bergahorn, die Haselnuss.

Von allen Unterarten war es einzig und allein die Dunkle Biene, die Europa nördlich der Alpen besiedelte. Sie breitete sich zusammen mit der Eiche, der Hasel, dem Ahorn und anderen Laubbäumen vom heutigen Frankreich ausgehend über den gesamten europäischen Kontinent nördlich des Alpenmassivs aus, von der westfranzösischen Atlantikküste, über die britischen Inseln, Mitteleuropa, bis nach Skandinavien, in die Alpen und sogar bis zum Ural.

Die Dunkle Biene ist in den heutigen Ländern Frankreich, Belgien, Holland, Luxemburg, Großbritannien, Irland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, Polen, Tschechien, der Nordschweiz, Nordwestösterreich, Weißrussland, der Nord-Ukraine, Litauen, Lettland, Estland und Russland die einzige ursprünglich vorkommende Honigbiene.

Die Mellifera gehört zur Westeuropäischen evolutionären Linie M und ist genetisch mit der Iberischen Biene verwandt.

Die Grenzen zu den benachbarten Unterarten wie Iberica, Ligustica und Carnica sind in den Gebirgen (Alpen, Pyrenäen) scharf: hier bildet der Hauptkamm eine für Bienen unüberwindliche Grenze.

In den anderen Gebieten außerhalb der Hochgebirge, insbesonderen im Gebiet der heutigen Ukraine, sind die Übergänge fließend. Hier stoßen die Unterarten aufeinander; die eine geht in einer Mischzone in die andere über.

Aufgrund der Geologie des Nordbalkans hätten die Carnica und die Macedonica über Südosteuropa sehr wohl die Möglichkeit gehabt, nach Mitteleuropa vorzudringen, weil hier natürliche Barrieren fehlen. Die Dunkle Biene hat sich aber aufgrund ihrer außergewöhnlichen Robustheit in Mitteleuropa behaupten können. Sie ließ der Carnica und der Macedonica keine Chance, sich weiter nach Norden auszubreiten

Die Dunkle Biene ist damit die Biene der Dunklen Wälder Germaniens und Slawiens.