Herkünfte der Dunklen Biene

Herkünfte der Dunklen Biene

Populationen in Europa

Nach der Erderwärmung seit dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren konnte sich die Dunkle Biene in den letzten 800 bis 8.000 Jahren ausgehend von Südfrankreich über den gesamten europäischen Kontinent nördlich der Gebirge (Pyrenäen, Alpen, Karpaten) ausbreiten. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich alle nachfolgend beschrieben Herkünfte der Mellifera genetisch nicht voneinander unterscheiden; die Zeit reichte für eine Ausdifferenzierung innerhalb dieser Unterart nicht aus. Dennoch scheint sich die Mellifera gut an die „neuen“ Lebensbedingungen angepasst zu haben. Dabei muss es keineswegs so sein, dass ausschließlich die sich ausbreitenden Mellifera-Typen sich im Laufe der letzten 10.000 Jahre an die sich verändernde Umweltbedingungen einstellen mussten. Möglicherweise waren die sich nach Norden und Osten ausbreitenden Formen stets einem „Grenzklima“ ausgesetzt, dem sie nur folgten, und die eher südlichen, „daheim gebliebenen“ Typen mussten sich einem stetig fuckingvideos.ccwärmer werdenden Klima anpassen. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit wohl wie so oft in der Mitte.

Die Nachfolgend beschriebenen Typen unterscheiden sich weder genetisch noch morphologisch; die Einteilung ist „menschengemacht“. Es handelt sich um lokale Populationen, die aufgrund der realtiv kurzen Zeit ihres Bestehens (einige Hundert bis wenige Tausend Jahre) allesamt eine große Einheitlichkeit zeigen. Die charakterlichen Unterschiede zwischen den einzelnen, im folgenden beschriebenen Regionalformen sind sehr gering und eher durch Auslese entstanden. Allein die Dunkle Biene Südfrankreichs zeigt einige wenige Besonderheiten morphologischer Art; dies deutet auf eine längere Entwicklungsgeschichte und auch die verwandtschaftliche Nähe zu ihrer Nachbarin, der Iberischen Dunklen Biene, hin.

Die Dunkle Biene Südfrankreichs

Fangen wir mit der Dunklen Bienen Südfrankreichs einmal an. Hier direkt an der Mittelmeerküste gab es auch während der Eiszeiten Gegenden mit Laubwäldern, in denen sich die Dunkle Biene über die Jahrhunderttausende erhalten konnte. Jedes Tal hatte sein eigenes Genzentrum und auch seine „eigene Dunkle Biene“. Das Gebiet ist also DIE Wiege der Dunklen Biene. Dennoch ist es verwunderlich, dass sich die Mellifera südfranzösischer Herkunft von ihren nördlicheren Nachfahren in einigen Punkten unterscheidet. Da ist zunächst einmal das Aussehen: Prof. Ruttner hat festgestellt, dass sich das Äußere der südfranzösischen Dunklen Biene zwar im Rahmen der Gesamt-Mellifera befindet, dass sich aber diese morphologischen Eigenschaften nahe der Grenze zu denen der Iberischen Biene (Apis mellifera iberica) befinden. Die nahe Verwandtschaft wird hier deutlich. So hat die südfranzösische Dunkle Biene einen etwas längeren Rüssel, ein etwas kürzeres Überhaar und einen etwas kleineren Körper als die anderen dunklen Bienen. Charakterlich ist diese Biene in allen „dunklen“ Eigenschaften „typisch“ veranlagt: sie hat einen starken Hang zum Kitten, sie ist sammelfreudig, winterhart, langlebig und flugkräftig. Außerdem ist sie brutlustiger und auch schwarmfreudiger als ihre nördlicheren Schwestern. All diese vitalen Eigenschaften veranlassten Bruder Adam dazu, sie als Grundstock für seine BUCKFAST-Biene zu nehmen.

Mit folgenden Herkünften konnten wir selber Erfahrungen sammeln:

  • Die Dunkle Biene Südfrankreichs von John Kefuss

Mittel-Westeuropa – die Braune deutsche, französische, polnische, holländische etc. Biene

Nach dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren gelang es der Dunklen Biene, mit der Wiederbewaldung Zentraleuropas durch die Kiefer, Birke, Eiche, Haselnuss und letztendlich die Buche, nach Norden vorzudringen. Dieser Zeitraum ist – verglichen mit dem Gesamtzeitraum der Entstehung der Bienensubspezies – sehr kurz! Aus diesem Grunde sind alle Dunklen Bienen nördlich von Frankreich in ihrem Aussehen nicht signifikant voneinander zu unterscheiden. Die Zeit reichte dazu nicht aus. Offensichtlich jedoch ging die charakterliche „Anpassung“ an die „neuen“ Gebiete schneller vonstatten, denn vonnöten waren jetzt eher sparsamere Eigenschaften als in dem Gebiet Südfrankreichs. Es ist zu vermuten, dass während der Süd-Nord-Ausbreitung keine „Anpassung“ im genetischen Sinne erfolgte (etwa durch Mutationen etc), sondern dass nur besonders robuste Populationen, die es schon in Südfrankreich gab, durchkamen auf dem Weg nach Norden. So kann man eher von einer Selektion als von Anpassung sprechen. Ganz anders als das Mittelmeerklima im Süden verlangt das kühl-gemäßigte Klima mit maritimen Einschlägen eine Biene, die im Winter nicht und im Frühjahr erst spät mit der Brut beginnt, mit der Haupt-Waldtracht im Hochsommer ihren Höhepunkt hat und dann langsam mit der Heidetracht im Herbst das Brutgeschäft einstellt. Außerdem muss die Einzelbiene langlebig sein, um eine sichere Überwinterung – auch in kleinen Volkseinheiten – zu garantieren. Auch der Schwarmtrieb darf nicht zu stark ausgebildet sein, denn in Mitteleuropa ist nicht jedes Jahr für die Bienen günstig, und ein Schwarmtrieb wäre hier für die Erhaltung der Art zu riskant. Alle diese Eigenschaften sind typisch für „unsere“ heimische, dunkle mitteleuropäische Biene, von Frankreich bis Polen, von Dänemark bis Österreich, von Belgien bis Tschechien. In all diesen Ländern wurde die heimische Dunkle Bien ausgerottet. Mit folgenden Herkünften konnten wir selber Erfahrungen sammeln:

  • Die Dunkle Biene aus Læsœ, Dänemark
  • Die Dunkle Biene „Kampinoska“ aus Polen“ (keine Dunkle Biene mehr)

Die Heidebiene Apis mellifera mellifera lehzenii

Auch die Heidebiene ist eine Dunkle Biene, jedoch entstanden und geformt in einer jahrhundertelangen Obhut des Menschen. Prof. Ruttner berichtet in seinem schönen Buch „Naturgeschichte der Honigbiene“ von dem Fund eines Bienenkorbes aus geflochtener Weidenrute aus dem ersten Jahrhundert nach Christi Geburt, ausgegraben in Wierde bei Wilhelmshaven. Dieser Bienekorb war der Vorläufer der späteren Strohkörbe der Heidegebiete des nordwestdeutschen Tieflandes. Über Jahrunderte, wenn nicht gar Jahrtausende, schuf der Mensch in diesem gemäßigten, sehr feuchten Klima mit recht nährstoffarmen, ausgewaschenen Sand- und Moorböden die Heidelandschaft mit extensivem Ackerbau (Roggen) und Viehwirtschaft (Heidschnucken). Auf den von Menschenhand entwaldeten und verarmten Böden fand das Heidekraut Calluna vulgaris hervorragende Lebensverhältnisse, breitete sich stark aus und wurde von der ständigen Beweidung durch Schafe verjüngt und baumfrei gehalten. Dieses maritime Klima mit einem Trachtmaximumum im Spätsommer aus Heide und Wald brachte eine Imkerei hervor, die gezielt eine Schwarmbetriebsweise förderte: möglichst viele Schwärme im Frühjahr und Sommer, um ein Maximum an Völkern in der Heidetracht einsatzbereit zu haben. Nach der Heideblüte wurden Dreiviertel aller Völker abgetötet und deren Honig entnommen. Nur ein Viertel aller Völker kam in den Winter, wurde nicht gefüttert, sondern musste auf Heidehonig überwintern und im Frühjahr abermals mindestens jeweils 3-4 Schwärme abgeben. Durch diese Art der „Auslese“ und die beengten Verhältnisse im Strohkorb (dem so genannten Lüneburger Stülper) wurde eine extrem schwarmlustige und robuste Biene gezüchtet. Mit dem Beginn der Bienenhandels vor ca. 160 Jahren fingen auch die Heidjer an, ihre abgetrommelten Völker nach der Heideernte zu verkaufen. Später blühte dann der Handel mit Schwärmen: es wurden Massen an Bienen verkauft und zugekauft, auch mit anderen Bienen italienischer und österreichischer (Carnica-) Herkunft. Das Ende der reinen Dunklen Heidebiene hatte somit begonnen. Mit der großräumigen Aufgabe der Heidewirtschaft in Niedersachsen insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand auch die Betriebsweise der Heideimker und mit ihr die Heidebiene, die zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon verkreuzt war. Die Worte des Altmeisters Lehzen sollten uns in Anbetracht dieser Entwicklung vor einer Wiederholung der Geschichte warnen: „Am meisten Unheil hat jahrzehntelang die Sucht, fremde, bunte Bienen auf dem Stand in größter Reinheit zu besitzen, in unserem lieben deutschen Vaterland angerichtet“.

Die Dunkle Biene in Europa
Englisch
Französisch
Norwegisch
Schwedisch
Dänisch
Finnisch
Polnisch
Weißrussisch
Lettisch
Litauisch
Estnisch
Russisch
Holländisch
Tschechisch
Italienisch
Spanisch
Portugiesisch
The Dark European Honeybee
l’Abeille noire
den brune bia
Mörka Nordiska Biet
de brune bi
Pohjoismainen mehiläinen
Pszczoła środkowoeuropejska
еурапейская лясная пчала
Latvijas vietējā bite
Lietuviškos vietinė bitė
Tume mesilane
среднерусская тёмная лесная порода
de Zwarte Honingbij
Včela tmavá
l’Ape nera
Abeja negra
Abelha negra européia

Die Dunkle Biene Britanniens und Irlands

Ganz unzweifelhaft handelt es sich auch bei der Dunklen Biene der Britischen Inseln um eine eigenständige Population der Nordbiene. Schon frühzeitig in der Evolution konnte sich die Mellifera von Frankreich kommend über den Ärmelkanal in Richtung Britannien ausbreiten, wo schon damals ein hochozeanisches Klima vorherrschte. Auch heute findet man hier – insbesondere an der Westküste von Devon über Wales und Schottland bis ganz Irland – hochatlantische Klimaverhältnisse vor. Die ständige starke Westdrift vom Atlantik, die immer wieder herüberziehenden Tiefausläufer, die immerfeuchten Luftmassen und nicht zuletzt der Golfstrom geben den Inseln ein sehr ausgeglichenes, mildes und dennoch für die Bienen rauhes Klima: die Winter sind eher nass als kalt, die Sommer regnerisch und kühl, nur selten scheint die Sonne, und ständig muss mit dem starken Wind gekämpft werden. Wegen der starken Niederschlagstätigkeit sind die Böden oft ausgelaugt, nährstoffarm, und nur selten herrscht Massentracht vor. Unter diesen klimatischen Gegebenheiten konnte sich nur eine überaus kräftige, langlebige, robuste, kälte- und windresistente Biene durchsetzen, die auch bei Sturm, bedecktem Himmel und niedrigen Temperaturen auf Trachtflug geht. Die Dunkle Biene Schottlands und Irlands ist bis heute noch gut erhalten. Es sind große, wirklich dunkle, langlebige, robuste Bienen, die „keine Sonne brauchen, um zu gedeihen“, wie die irischen Imker sagen. Der legendäre Britische Imker Beowulf A. Cooper war bis zu seinem Lebensende ein hartnäckiger Verfechter der Heimischen Biene (Native Bee), und auch heute kümmert sich die BIBBA um den Erhalt der Britischen Dunklen Biene. Bekannt wurde diese Biene übrigens als Mitbringsel der englischen Seefahrer, die die Dunkle Biene erfolgreich in Nordamerika, aber auch auf Neuseeland und Tasmanien ansiedelten, wo sie bis vor relativ kurzer Zeit noch rein zu finden war.

Die Osteuropäische Waldbiene Apis mellifera mellifera silvarum

Z. B. Baschkirische und Uralbiene (Russland)

Auf ihrer Wanderung nach der letzten Eiszeit gelangte die Dunkle Biene auch weit in den Osten Europas hinein. Überall dort, wo Laubbäume (insbesondere die Haselnuss) sich ausbreiteten, folgte unmittelbar die Dunkle Biene. Ihre Ausbreitung nach Osten wurde erst durch das Gebirgsmassiv des Ural gestoppt. In diesen Teilen des Ostens Europas herrschen gänzlich anders geartete klimatische Verhältnisse als in Westeuropa vor: das Klima ist stark kontinental geprägt, d. h. die Winter sind extrem kalt, lang, die Sommer recht trocken, sehr intensiv, lang und warm. Die Übergänge zwischen diesen Jahreszeiten sind kurz und kaum wahrnehmbar. Bis heute lassen sich in diesen Gebieten ausgedehnte Wälder finden, die damals fast ganz Osteuropa bedeckten und der Dunklen Biene eine Heimat boten. Allerdings konnte sich hier nur eine Dunkle Biene behaupten, die extrem kälteresistent ist und im Frühling eine sprunghafte Entwicklung zeigt, um den heißen Sommer optimal zu nutzen, bevor es im Oktober schon wieder Winter wird. Die Biene muss auch außergewöhnlich langlebig sein, um den langen, strengen Winter zu überdauern. Es handelt sich um große, dunkle Bienen mit kurzem Rüssel (in diesem Gebiet muss die Biene Waldhonig produzieren!) und allen sonstigen morphologischen Eigenschaften der Mellifera. In Russland und Ostpolen war diese Biene allgemein als Waldbiene bekannt und wird in verschiedenen Linien in Reservaten geschützt und gezüchtet. Erwähnenswert scheint der Hinweis, dass die Zunft der Zeidler, also der Waldimkerei mit in lebende Bäume geschlagenen Hohlräumen zur Behausung der Bienen, hier in Osteuropa ihre Wiege hat. Die Zeidler unterstanden dem besonderen Schutz, aber auch in strenger Pflicht, der Landesfürsten, und wer einen Baum fällte, in dem Bienen lebten, musste dies oft mit dem Leben bezahlen. Aus den Zeidelbäumen entwickelten sich später die Klotzbeuten, und aus ihnen wurde -siehe da- der gute alte Blätterstock und andere „Hinterlader“. Dank menschlicher Hilfe überwand die Dunkle Biene Russlands den Ural und wurde in ganz Sibirien bis fast zum Pazifischen Ozean angesiedelt.

Mit folgenden Herkünften konnten wir selber Erfahrungen sammeln:

  • Die Dunkle Biene „Augustowska“ aus Ostpolen

Die Alpen-Mellifera (bekannt durch die Zuchtlinien „Nigra“ und „Braunelle“)

Auf ihrer Reise durch Europa eroberte die Dunkle Biene selbstverständlich auch die Alpen. Von Nordwesten kommend kletterte sie die Täler hinauf und drang bis in die Zentralalpen vor, um sämtliche erreichbare Gebiete der Laubwaldstufe zu besiedeln. Die Grenze ihrer natürlichen Verbreitung stimmt mit dem Alpenhauptkamm überein und liegt somit in der Zentralschweiz, im Vorarlberg und am Südrand Tirols. Typisch für das Hochgebirgsklima sind die relativ schnellen Wetterumschläge auch im Sommer, lange, kalte und schneereiche Winter, kurze Tageszeiten mit Sonnenschein (wegen der oft nord-süd-verlaufenden Täler) und eine völlig anders geartete Vegetation als im Flachland. Dieses Klima verlangt eine Biene, die sich schnell auf sich verändernde Wetterverhältnisse einstellen kann, die auch bei niedrigen Temperaturen noch Trachtflüge unternimmt und die besonders sparsam mit ihren Vorräten umgeht, da Massentrachten fehlen und auch der Wald nicht jedes Jahr honigt. Bekannt wurde ein Stamm der Schweizer Dunklen Biene namens „Nigra“, der bis zum 2. Weltkrieg auch außerhalb der Schweiz großes Ansehen genoss. Bruder Adam konnte die Nigra persönlich kennen lernen; er beschrieb sie in seinem Buch „Auf der Suche nach den besten Bienenstämmen“ mit folgenden Worten: „Wir haben diesen Stamm in unseren eigenen Bienenständen in Buckfast gründlich geprüft und waren davon sehr beeindruckt.“ Weiter schreibt Bruder Adam: „Wie der Name sagt, handelt es sich um eine schwarze Biene, wirklich pechschwarz, nicht nur braun.“ Bereits Prof. Ruttner jedoch stellteb in den 1960 Jahren fest, dass es sich bei der Schweizerischen Landrassebiene um eine auf den ersten Blick „dunkle“ Biene handelt, die aber deutlichen Hybridcharakter mit der Carnica zeigt! Auch in Österreich, also im Vorarlberg und in Tirol, ist die Dunkle Biene ursprünglich heimisch. Leider wurde die dort heimische „Braunelle“ im Laufe der letzten Jahrzehnte durch Verdrängungszucht des Menschen ausgerottet.

Mit folgenden Herkünften konnten wir selber Erfahrungen sammeln:

  • Die „Salzburger Alpenland“
  • Die „Braunelle“ aus Tirol

Die Dunkle Biene Skandinaviens (Schweden, Norwegen)

Nach der Eiszeit bestand zwischen dem europäischen Festland und der skandinavischen Halbinsel eine direkte Landverbindung (heute sind davon nur die dänischen Inseln im Kattegat übrig geblieben), so dass die Dunkle Biene auf ihrer langen Wanderung auch nach Skandinavien den sich ausbreitenden Laubwäldern folgen konnte. Besiedelt wurden die Südhälfte des heutigen Schwedens und phasenweise (je nach Klimaschwankungen) auch das südlichste Norwegen entlang der Meeresküste. Wir erninnern uns: die Biene braucht Laubwälder bestehend aus Eiche, Haselnuss, Birke etc als Lebensgrundlage, doch Skandinavien wird aufgrund des kalten Klimas größtenteils von der Borealen Nadelwaldzone beherrscht. Daher verwundert es nicht, dass Finnland beispielsweise nicht auf natürliche Weise von der Biene erreicht werden konnte. Doch bis Mittelschweden und Südnorwegen reichte es allemal! In diesem rauhen, nordeuropäischen Klima mit langen, kalten Wintern, mit einer kurzen Vegetationsperiode und kühlen, oft regenreichen Sommern und mit periodisch wiederkehrenden, extrem kalten Jahren, die die Verbreitungsgrenze der Bienen oft um einiges Richtung Süden zurückwirft und dabei ganze Populationen ausradiert, wird eine Biene gebraucht, die lange, kalte Winter aushält und die kurze Sommerzeit dazu nutzt, verloren gegangenes rasch wieder zu erstetzen. Desweiteren muss die Biene wegen der oft starken Winde und der niedrigen Temperaturen im Sommer eine außergewöhnlich starke Flugkraft und eine gute Kälteresistenz während ihrer Sammeltätigkeit besitzen. Im Sommer muss sie bei guter Witterung und Tracht entwicklungsfreudig, im Winter dagegen sparsam und in der Lage sein, auch in ganz kleinen Volkseinheiten zu überwintern. All diese guten Eigenschaften sind in der Dunklen Biene Norwegens und Schwedens heute zu finden. In Norwegen wird die Dunkle Biene schon seit vielen Jahren dank des Norwegischen Imkerverbandes gezüchtet. Anhand von isolierten Belegestellen und auch der künstlichen Besamung gehört die reine Dunkle Biene hier in Norwegen ganz einfach zur Imkerei. Seit einigen Jahren wird auch von privater Hand in der Gegend um Flekkefjord ein Reservat der Dunklen Biene unterhalten, und es ist nicht zu vermuten, dass die Mellifera in Norwegen dem Untergang geweiht sei. Es handelt sich um eine einheitlich sehr dunkle Biene mit allen eingangs beschriebenen, mellifera-typischen Eigenschaften. Auch in Schweden kommt die Dunkle Biene heute noch verbreitet vor, und seit einigen Jahren unternimmt das „Projekt Nordbi“ große Anstrengungen, diese Biene auf breiter Basis zu erhalten und mittels Inselbelegstellen zu vermehren.

Mit folgenden Herkünften konnten wir selber Erfahrungen sammeln:

  • Die Norwegische Dunkle Biene
  • Die Dunkle Biene Mittel- und Nordschwedens